General Partners (GP) vs. Limited Partners (LP) in Private Equity

Zwei zentrale Akteure prägen den Private-Equity-Sektor: der General Partner (GP, Komplementär) und der Limited Partner (LP, Kommanditist). Während LPs das Kapital bereitstellen, übernehmen GPs die aktive Verwaltung der Investitionen. Doch damit ist es längst nicht getan. Auch heutzutage entwickeln sich die Rollen von GPs und LPs stetig weiter.

Doch was genau unterscheidet GP und LP, welche Aufgaben übernehmen sie und wie verändern sich ihre Rollen im aktuellen Marktumfeld? 

Was ist ein Limited Partner (LP)? 

Ein Limited Partner (LP) ist ein Investor in einer Limited Partnership (beschränkte Partnerschaft). Er stellt Kapital zur Verfügung, übernimmt aber keine aktive Rolle im operativen Geschäft. Im Deutschen wird er als Kommanditist bezeichnet. Er ist sozusagen ein „stiller Gesellschafter“, der sich im Hintergrund hält und nicht am Tagesgeschäft beteiligt ist. 

Was ist ein General Partner (GP)? 

Ein General Partner (GP) ist eine Person oder ein Unternehmen, das in einer Personen- oder Kommanditgesellschaft die Geschäftsführung innehat und mit seinem gesamten Vermögen haftet. Im Deutschen wird diese Person oder dieses Unternehmen als Komplementär bezeichnet. Im Bereich Venture Capital oder Private Equity fungiert der GP als Fondsmanager, trifft Investitionsentscheidungen und verwaltet das Vermögen des Fonds. 

Was ist der Unterschied zwischen GP vs LP? 

Der General Partner (GP) ist der aktive Manager eines Fonds. Er übernimmt die Verantwortung für die Kapitalanlage, das Portfoliomanagement sowie die Kommunikation mit den Investoren. Im Gegensatz dazu ist der Limited Partner (LP) ein Kapitalgeber, der sich finanziell am Fonds beteiligt, jedoch nicht in die operative Steuerung eingreift und somit die Rolle des „stillen Gesellschafters“ übernimmt. 

Aufgaben eines Limited Partners

LPs investieren Kapital in Private-Equity-Fonds und erwarten im Gegenzug eine angemessene Rendite. Zu ihren Aufgaben gehören: 

  • Auswahl geeigneter Fonds und GPs 
  • Bewertung der Investmentstrategie 
  • Überwachung der Fondsentwicklung 
  • Analyse von Reportings und Performance-Daten 
  • Beteiligung an Ausschüttungen 

Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbsdrucks erwarten LPs jedoch mehr als nur eine passive Beteiligung: Sie fordern ein hohes Maß an Transparenz, detaillierte Informationen zu Investitionen und Strategien sowie regelmäßige, aussagekräftige Berichte über die Performance des Fonds. 

Der Prozess der Investition in Private-Equity-Fonds 

Limited Partner (Kommandisten) investieren in Private-Equity-Fonds, indem sie sich verpflichten, während der Laufzeit des Fonds einen bestimmten Kapitalbetrag bereitzustellen. Die von den General Partner (Komplementären) verwaltete Gesellschaft fordert von den LPs Kapital an, sobald sich Investitionsmöglichkeiten ergeben. LPs haben in der Regel nur begrenzte Kontrolle über Investitionsentscheidungen, da die GPs für die Suche, den Kauf und die Verwaltung der Portfoliounternehmen verantwortlich sind. 

Die Rolle von GPs und LPs in Immobilien-Investmentpartnerschaften

Im Private-Equity-Bereich hat sich Immobilieninvestition zu einem wichtigen Feld entwickelt, in dem General Partner (GPs) und Limited Partner (LPs) eng zusammenarbeiten. In einer Immobilienpartnerschaft legt der Partnerschaftsvertrag in der Regel fest, wie passive Investoren (LPs) Kapital bereitstellen, während die GPs die aktive Rolle übernehmen: Sie identifizieren Investitionsmöglichkeiten, steuern Risiken, überwachen den Betrieb und verfolgen Wertschöpfungspotenziale.

Die Investitionsstrategien können Wohnbauprojekte, Gewerbeimmobilien, Immobilien-Syndizierungen oder umfassendere Immobilienansätze umfassen, je nach Risikobereitschaft des Fonds und seiner Investoren. Die Renditen sind meist so strukturiert, dass sowohl LPs als auch GPs einen Anteil an den Gewinnen erhalten. Zusätzlich verdienen die GPs für ihre Arbeit eine „Carried Interest“-Beteiligung sowie eine Managementgebühr.

Erfolgreiche Immobilieninvestitionen erfordern eine sorgfältige Due-Diligence-Prüfung, starke Investorenbeziehungen, ein fundiertes Verständnis von Unternehmensstrukturen, Haftungsfragen und den unterschiedlichen Marktbedingungen in den einzelnen Regionen sowie schließlich eine gut geplante Exit-Strategie. Diese Kombination von Verantwortlichkeiten definiert im Kern die Rolle eines General Partners.

Aufgaben eines General Partners

In Private-Equity-Firmen tragen General Partners eine Vielzahl zentraler Aufgaben.  

Zu ihren Hauptverantwortlichkeiten zählt:

  1. Kapitalbeschaffung und Präsentation der Investitionsstrategie und Erfolgsbilanz an LPs
  2. Deal-Generierung, und damit pflegen Beziehungen zu potenziellen Geschäftspartnern und Branchennetzwerke
  3. Prüfung und Bewertung von Investitionsmöglichkeiten einschließlich Due Diligence und Renditeanalyse
  4. Verhandlung und Strukturierung von Transaktionen
  5. Optimierung der Portfoliounternehmen durch strategische Initiativen und laufende Performance-Monitoring (nach der Übernahme)
  6. Realisierung der Exit-Strategie

Im nächsten Abschnitt werden die einzelnen Phasen des Investmentprozesses aus Sicht eines General Partners näher betrachtet. 

Phasen und Verantwortlichkeiten eines GPs bei einem Investment 

Im Rahmen eines Private-Equity-Investments trägt der General Partner die operative und strategische Hauptverantwortung. Seine Aufgaben erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus eines Investments, von der Identifikation bis zur Veräußerung. Dabei lassen sich zwei zentrale Phasen unterscheiden: 

Vor dem Geschäftsabschluss: Analyse, Strukturierung und Verhandlung 

In der Vorbereitungsphase eines Investments liegt der Fokus des GPs auf der Identifikation attraktiver Zielunternehmen und der sorgfältigen Analyse potenzieller Chancen und Risiken. Diese Phase ist entscheidend für die spätere Performance des Portfolios und umfasst eine Vielzahl komplexer Aufgaben: 

1. Sourcing und Deal Origination

GPs nutzen ihr Netzwerk, spezialisierte Berater und Marktanalysen, um geeignete Investmentziele zu identifizieren. Dabei spielt die Branchenkenntnis eine zentrale Rolle, um Unternehmen mit Wertsteigerungspotenzial frühzeitig zu erkennen. 

2. Due Diligence 

Sobald ein Zielunternehmen in Betracht gezogen wird, beginnt eine umfassende Due-Diligence-Prüfung. Diese umfasst juristische, finanzielle, steuerliche, operative und ESG-Aspekte. Ziel ist es, Risiken zu erkennen, Bewertungsannahmen zu validieren und mögliche Dealbreaker frühzeitig zu identifizieren. 

3. Strukturierung der Transaktion 

Basierend auf den Ergebnissen der Due Diligence entwickelt der GP eine maßgeschneiderte Transaktionsstruktur. Dazu gehören u. a.: 

  • Finanzierungsmodell (Eigen-/Fremdkapitalanteil) 
  • Beteiligungsstruktur 
  • Governance-Regelungen 
  • Vertragsgestaltung mit Schutzmechanismen (z. B. Earn-outs, Garantien) 

4. Verhandlungen und Abschluss 

Der GP übernimmt die Verhandlungen mit Verkäufern, Banken und Beratern, um die bestmöglichen Konditionen für den Fonds und die LPs zu sichern. Nach erfolgreichem Abschluss erfolgt der Closing-Prozess, bei dem alle rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen finalisiert werden. 

Nach dem Geschäftsabschluss: Wertsteigerung, Controlling und Exit-Strategie 

Erst nach dem Closing beginnt die eigentliche Management- und Wertschöpfungsphase. Hier entfaltet der GP seine operative Stärke und setzt gezielt Maßnahmen zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes um. 

1. Integration und Strategieumsetzung 

Unmittelbar nach dem Erwerb beginnt der GP mit der Integration neuer Strukturen, Systeme oder Prozesse. Er implementiert die geplante Wertsteigerungsstrategie und arbeitet eng mit dem Managementteam des Portfoliounternehmens zusammen. 

2. Operative Begleitung und Controlling 

GPs übernehmen eine aktive Rolle im strategischen Controlling: 

  • Regelmäßige Überwachung der finanziellen Kennzahlen 
  • Überprüfung der Zielerreichung 
  • Unterstützung bei Restrukturierungen, Reorganisationen oder Expansionen 
  • Besetzung von Schlüsselpositionen (z. B. CFO oder Beirat) 

3. Reporting an LPs 

Parallel zur operativen Begleitung informiert der GP seine Limited Partners regelmäßig über die Entwicklung des Portfolios. Die Anforderungen an Transparenz und Detailtiefe sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Limited Partner verlangen granular aufbereitete Informationen über: 

  • Performance einzelner Beteiligungen 
  • Bewertungsmethoden und Bewertungsgrundlagen 
  • Entwicklung der Kennzahlen auf Portfolioebene 

4. Vorbereitung und Durchführung des Exits 

Sobald das Portfoliounternehmen eine Wertsteigerung erreicht hat, bereitet der GP den Exit vor. Je nach Marktlage kommen unterschiedliche Strategien infrage, darunter: 

  • Verkauf an einen strategischen Investor 
  • Sekundärverkauf an einen anderen PE-Fonds 
  • IPO (Börsengang) 
  • Management-Buy-out/-Buy-in 

Der GP steuert den Exit-Prozess und sorgt für eine optimale Verwertung des investierten Kapitals, mit dem Ziel, maximale Ausschüttungen für die LPs zu generieren. 

Aktuelle Herausforderungen: Was LPs heute von GPs erwarten 

Die Beziehung zwischen Limited Partners und General Partners unterliegt einem starken Wandel. Steigende Marktkomplexität und zunehmender Wettbewerbsdruck führen dazu, dass LPs heute deutlich höhere Anforderungen an GPs stellen als noch vor einigen Jahren.

Mehr Transparenz und granulare Daten

Die Anforderungen der Limited Partner sind mit der Zeit und den komplexen Marktstrukturen deutlich gestiegen. Ein Jahresbericht allein reicht nicht mehr aus. Investoren erwarten stattdessen standardisierte Berichte, die eine konsistente Vergleichbarkeit ermöglichen, sowie detaillierte Einblicke auf Portfolioebene. Darüber hinaus legen sie Wert auf transparente Gebührenstrukturen und nachvollziehbare Bewertungen einzelner Beteiligungen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. 

Liquidität trotz schwierigem Markt

Angesichts stagnierender Exit-Möglichkeiten steht GPs zunehmend unter Druck, Liquidität zu schaffen. Dabei kommen unter anderem NAV-basierte Kredite, Continuation Funds, Cross-Fund-Transaktionen sowie Dividenden-Recaps und Teil-Exits zum Einsatz. Gleichzeitig fordern die Limited Partners volle Transparenz hinsichtlich der angewandten Bewertungsmethoden und der zugrunde liegenden Daten. 

Wie DiliTrust GPs und LPs unterstützt 

Die steigenden Anforderungen der LPs setzen GPs unter Handlungsdruck. Vor allem in den Bereichen Vertragsmanagement, Reporting und Compliance braucht es professionelle Unterstützung. Genau hier kommt DiliTrust ins Spiel. 

DiliTrust bietet GPs eine zentrale Plattform zur Verwaltung  von Vertragsverpflichtungen aus Vereinbarungen, wie LPAs und Side Letters. Zudem sorgen automatisierte Workflows für eine effiziente Einhaltung von Compliance-Vorgaben, ein optimiertes Fristenmanagement sowie eine klare Aufgabenverteilung, neben vielen weiteren Vorteilen.  

Zusätzlich ermöglicht das integrierte Entity-Management-Modul eine strukturierte Organisation und Pflege aller Beteiligungen und Gesellschaften, wovon auch LPs deutlich profitieren. 

Darüber hinaus sorgt das Board Portal für einen geschützten, zentralen Raum zur Organisation und Durchführung von Gremiensitzungen. So erfüllt DiliTrust die Erwartungen moderner LPs und GPs gleichermaßen. 

Fazit: GP vs LP, eine Partnerschaft im Wandel 

Die Beziehung zwischen General Partner und Limited Partner entwickelt sich stetig weiter. GPs müssen heute weit mehr liefern als nur gute Renditen. Transparenz, Individualisierung und digitale Prozesse sind zum neuen Standard geworden. Tools wie DiliTrust helfen dabei, den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden und eine langfristige, vertrauensvolle Partnerschaft mit LPs zu sichern.